Wie aus einer Idee ein Pro­jekt für das Gemein­wohl wur­de: „Leben & Co“ will älte­ren Men­schen in Nürn­berg Mut machen

Die über 75-jäh­ri­gen gel­ten in der Pan­de­mie als Risi­ko­grup­pe – doch die Iso­la­ti­on bedeu­tet für sie oft Lan­ge­wei­le und Ein­sam­keit. Hier soll das Jour­nal „Leben & Co“ hel­fen. Das 48-sei­ti­ge Heft wird im Juni kos­ten­los an 5.000 älte­re Mitbürger Nürnbergs ver­teilt.

Lang­sam fährt das Leben in Bay­ern wie­der hoch. Vie­le älte­re Men­schen jedoch sind ver­un­si­chert und leben wei­ter­hin in mehr oder min­der Iso­la­ti­on. Sie haben Angst vor der Anste­ckung mit dem Coro­na-Virus, oder des­sen Fol­gen. Die letz­ten Mona­te waren für alle schwer, für die über 75jährigen – egal ob zuhau­se oder in einem Heim lebend – umso mehr. Sozia­le Kon­tak­te fehl­ten, der gewohn­te Zeit­ver­treib ent­fiel. Oft wuss­te man gar nicht, an wen man sich mit einer Fra­ge oder einem Anlie­gen wen­den soll­te.

„So kamen wir auf die Idee zu Leben & Co!”, erläu­tert Magnus Hetz die Idee hin­ter dem Pro­jekt. „Wir haben uns gefragt, wie wir als Mar­ke­ting-Men­schen hel­fen kön­nen. Wir überlegten, wer betrof­fen ist, und für wel­che Ziel­grup­pe es nur weni­ge Ange­bo­te gibt. So war schnell klar: Wir machen etwas für älte­re Men­schen! Jeder spricht zwar von einer „beson­ders zu schützenden Risi­ko­grup­pe“ – mit ihren Sor­gen, und auch ihrer Lan­ge­wei­le blei­ben Senio­rin­nen und Senio­ren aber oft allein!“, so der Inha­ber der Nürnberger Mar­ke­ting­agen­tur media4nature.

Mit Bir­git Kretz, Türen Öff­nen, Insti­tut für Sozia­le und Kul­tu­rel­le Arbeit (ISKA) und Ange­li­ka Thiel, Stadt Nürnberg Senio­ren­amt, wur­de aus der Idee ein Pro­jekt, das sehr schnell Gestalt annahm. 

„Leben & Co“ wird als kos­ten­lo­ses Jour­nal im Juni über Nürnberger Senio­ren­netz­wer­ke und Senio­ren­treffs an 5.000 älte­re Mitbürger ver­teilt. Auf 48 wer­be­frei­en Sei­ten gibt es Wis­sens­wer­tes über Nürnberg, Bewegungsübungen, Rät­sel, Gedächt­nis­spie­le und eine Auf­lis­tung aller rele­van­ten Tele­fon­num­mern und Kon­takt­da­ten zu Hilfs­an­ge­bo­ten rund um die Pan­de­mie.

„Die Finan­zie­rung die­ses Pro­jek­tes war eigent­lich die größ­te Her­aus­for­de­rung!“, erklärt Hetz. „Wir muss­ten nur die Exter­nen bzw. Druck­kos­ten finan­zie­ren, denn das Pro­jekt­team stellt sei­ne Arbeit pro bono zur Verfügung.“ Bir­git Kretz hat als Brückenbauerin zwi­schen Wirt­schaft und sozia­len Pro­jek­ten Kon­takt zu vie­len Unter­neh­men, die sich sozi­al enga­gie­ren. So fan­den wir die Uni­ver­sa und die Con­sors Bank als Finan­zie­rungs-Part­ner. Den größ­ten Teil der nied­ri­gen vier­stel­li­gen Kos­ten übernimmt dan­kens­wer­ter­wei­se das Senio­ren­amt der Stadt Nürnberg. Den Kon­takt zu den Senio­ren­netz­wer­ken und –treffs, die sich über ganz Nürnberg ver­tei­len, stell­te auch das Senio­ren­amt, Ange­li­ka Thiel, her. „So kommt unser Heft genau zu den Per­so­nen, die etwas davon haben“, erklärt Magnus Hetz.

„Leben & Co“ ist vor­erst als ein­ma­li­ge Aus­ga­be geplant. Kommt sie gut an, dann kön­nen sich Hetz und das Pro­jekt­team durch­aus eine Fort­set­zung vor­stel­len. „Nun hof­fen wir alle, dass „Leben & Co“ etwas Freu­de und Abwechs­lung in den All­tag der älte­ren Mitbürger Nürnbergs bringt“, schließt Hetz.