Schutz­schir­me auch für den gemein­nüt­zi­gen Sek­tor

Der gemein­nüt­zi­ge Sek­tor ist der größ­te Arbeit­ge­ber in Deutsch­land. Die Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Frei­en Wohl­fahrts­pfle­ge eben­so wie eini­ge Stif­tun­gen drin­gen dar­auf, die finan­zi­el­len Grund­la­gen der zivil­ge­sell­schaft­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen eben­falls abzu­si­chern.

Pfle­ge und medi­zi­ni­sche Betreu­ung, ambu­lan­te Diens­te, lnk­lu­si­ons­be­trie­be, Beschäf­ti­gungs­för­de­rung und ‑inte­gra­ti­on, Kin­der- und Jugend­hil­fe, Hei­me, Ange­bo­te für Men­schen mit Behin­de­rung, außer­schu­li­sche Bil­dung, Nach­bar­schafts­ar­beit, bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment – ein wesent­li­cher Teil der sozia­len und kul­tu­rel­len Infra­struk­tur wird von gemein­nüt­zi­gen Orga­ni­sa­tio­nen erbracht. Die finan­zi­el­le Grund­la­ge die­ser Orga­ni­sa­tio­nen und ihrer Ange­bo­te über Leis­tungs­ent­gel­te, Zuwen­dun­gen und Pro­jekt­för­de­run­gen der öffent­li­chen Hand – eben­so wie durch Stif­tun­gen und Spen­den – ist in der aktu­el­len Lage gefähr­det und damit die Exis­tenz der zivil­ge­sell­schaft­li­chen und sozi­al-kul­tu­rel­len Infra­struk­tur, wie wir sie ken­nen.  

Gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­tio­nen dür­fen nur in sehr begrenz­tem Umfang Rück­la­gen bil­den, Struk­tur- und Over­head­kos­ten sind nicht zuwen­dungs­fä­hig und wer­den auch von vie­len Stif­tun­gen nicht als för­de­rungs­wür­dig aner­kannt. Ihre Finan­zie­rung ist an die Erbrin­gung kon­kre­ter Leis­tun­gen, Akti­vi­tä­ten und Maß­nah­men gebun­den – die jedoch der­zeit nicht wie üblich auf­recht­erhal­ten wer­den kön­nen, son­dern in vie­len Fäl­len abge­sagt wer­den müs­sen, weil Ein­rich­tun­gen geschlos­sen wer­den, Teil­neh­men­de aus­blei­ben, Mit­ar­bei­ten­de erkran­ken oder Maß­nah­men ver­scho­ben wer­den müs­sen. Es ist damit zu rech­nen, dass sol­che Ein­nah­me­aus­fäl­le rasch auch in Insol­ven­zen mün­den, wenn hier nicht gegen­ge­steu­ert wird.  

Vor die­sem Hin­ter­grund drin­gen die Mit­glieds­ver­bän­de der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Frei­en Wohl­fahrts­pfle­ge eben­so wie eini­ge Stif­tun­gen dar­auf, mit sek­tor­spe­zi­fi­schen “Schutz­schir­men” und Anpas­sun­gen gesetz­li­cher Rege­lun­gen die Exis­tenz des gemein­nüt­zi­gen Sek­tors eben­falls abzu­si­chern, Zuwen­dungs­be­schei­de auch bei Ände­run­gen im Leis­tungs­an­ge­bot auf­grund der aktu­el­len Lage auf­recht zu erhal­ten und die Bestim­mun­gen zur Aus­zah­lung von Pro­jekt-Mit­teln anzu­pas­sen.

Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Sozia­les hat heu­te dar­auf reagiert und eine Absi­che­rung der­je­ni­gen Ein­rich­tun­gen zuge­si­chert, die Leis­tun­gen nach den Sozi­al­ge­setz­bü­chern erbrin­gen, wenn die­se “zur Bewäl­ti­gung der Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie bei­tra­gen” und “in geeig­ne­tem und zumut­ba­rem Umfang Arbeits­kräf­te, Räum­lich­kei­ten und Sach­mit­tel zur Ver­fü­gung stel­len”. Die gro­ße Anzahl gemein­nüt­zi­ger Orga­ni­sa­tio­nen, die mit Pro­jekt­för­de­run­gen der öffent­li­chen Hand arbei­ten, ist hier­von lei­der nicht berührt.